Kapitel XVIII
Wasser steigt und fällt auch wieder,
sammelt sich an einem Ort;
nimmt in sich die vielen Lieder,
die man schickt zu ihm als Wort.
* Bewahrt es auf in seinem Sein,
bildet ihm `nen guten Hort;
* vermittelt es dann Dir ganz rein,
- ob Duīs siehest oder nicht -,
webt in Deinem Körper fein.
Wenn das Flüssigsein gebricht,
schwingtīs zusammen in Strukturen;
* fängt sich ein das holde Licht,
zu verwandeln seine Suren
in `ne klare Farbenfülle.
Wandelst Du dann auf den Spuren,
zu schauen unter diese Hülle,
wirst * die ganze Welt entdecken.
Achtī dīrauf, daß man nicht zerknülle
allī Gebildī zu einem Becken;
Druck läßt auseinanderfließen
viele Kräftī, die drinnen stecken.
Das Wasser will nun neues Wissen;
freigelassen, strebt es hin,
um der Welt dann auszugießen,
was es fand für das "ich bin".
* Tränkt im Sosein dann die Erde,
teilt mit ihr den klein^ Gewinn;
gemeinsam sehīn sie, was nun werde
aus der feinen Energie.
* Ziehen wie gar starke Pferde,
vereint in einem Etui,
an dem Pflanzengeist herum;
manchmal istīs `ne Symphonie,
manchmal bleiben sie fast stumm,
manchmal istīs ein traurig^ Lied,
manchmal Blumen werden krumm.
Es macht keinen Unterschied,
woher `s Gewächs die Nachricht hat;
es bildet dieses Bindeglied,
das erbaut, worum manīs bat,
verkörpernd jenen schwebend^ Geist,
der da geht am schmalen Grat
- ` zur Fortentwicklung weiterweist -
der gegenwärtīgen Tätigkeit.
Was der Mensch die Umwelt heißt,
sie wirdīs bringen mit der Zeit.
Das Flammenmeer die Erdī umkreist,
manche dunkle Macht befreit;
* wird von Kräften meist gespeist,
die das ferne Rufen hören,
wenn etwas ~ allzusehr vereist.
* Lassen sich dabei nicht stören,
bis der Knopf in Licht aufgeht
und am Endī, man kannīs beschwören,
wird vom weiten Wind verweht.
Gar vieles eint sich in der Luft,
als ein gemeinsames Gebet;
* verbreitet Wohlgeruch im Duft
aus dem Lobgesang der Blüten,
* ist jedoch auch dieser Schuft,
welcher vieles, was wir hüten,
was dem Erdsinn ist so teuer,
weitergibt in andīre Tüten.
* Verbindet Erde, Wasser, Feuer,
bringt dies allen unserīn Landen,
auf daß die Welt sich stets erneuerī.
Hoffnungsvolle Blum^girlanden
werdīn zum Mensch hin ausgestreckt,
auf daß der Stoff, den sie hier banden
werde wieder aufgeweckt.
Zur Heilung ~ alles; - wie beim Papst
wird der Tisch gar reich gedeckt.
"Ein schöner Traum, den Du mir gabst,
Verbundenheit in unserīm Geiste;
die Seele Du mir damit labst."
So nun spricht der Weitgereiste,
der `ne warme Schlafstättī fand,
* hockt sich auf die Bettrandleiste,
zieht sich über das Gewand.
Ein hübsches Fräulein, rotes Haar,
mit welchem Tom die Nacht verband,
erhebt sich, leuchtend wie ein Star,
ehrerbietig, anmutsvoll.
"Draußen wartet schon `ne Schar,
die versessen ist ganz toll,
von mir den Drachenflug zu lernen.
Jeden Tag erfüllī ich`s Soll,
zu leiten sie, durchstreifend Fernen,
wenn sie durch die Lüfte schweben.
Irgendwann mal zu den Sternen
werden sie sich dann erheben.
Bis zu Mittag werdī ich lehren,
wie sichīs gleitet; denn die Streben
erdgewohnt muß man entbehren."
Die Kunst des Fliegens wird gespendet.
Inzwischen sammelt Tom manch Beeren.
Als die Mahlzeit ist beendet,
die edle Frau nun wieder spricht:
"Meine Schwester hat gesendet,
- im Tempel wohnt sie bei der Fichtī,
am See, den viele Rosen zieren,
die gar so hoch in`n Himmel sticht -,
daß sie mit Dir möchtī konversieren.
Viel hat sie mir beigebracht;
lange Jahrī konntī ich studieren,
woraus das Erdgerüst gemacht ~.
Die Flamme, die die Ewigkeit ~,
hat sie in mir drin entfacht."
"Wahrlich, Du bist voll geweiht,
den weiten Weg zum Licht zu gehīn;
sei darum auch stets bereit,
die Dinge gänzlich anzusehīn.
Entwickelt hast * die innīre Schau,
- dīrum keine Zweifel mehr bestehīn,
zu betrachten diesen Bau,
` aus Elementen fein gewoben ~.
Durchblicke alles ganz genau,
wohin die Kräfte alles schoben,
wo im Wirken sie sich finden.
Ganz allmählich wirst Du loben,
ob in Eichen oder Linden,
ob in Bergen oder Meeren,
das interimperialī Empfinden,
mit den Wesen zu verkehren,
die diese Mächte dirigieren.
Die Weisheit kann man nur verehren,
die Elementī, die konstruieren
unserīn weiten Lebensraum.
Es ist, als würdest * observieren
aller Welten Lebensbaum."
"Du spricht mir aus der Seele mein,
denn auch ich hattī diesen Traum:
zu berührīn `s Gewebe fein,
welches wandelt jedīs Objekt,
egal ob Gräser oder Stein.
Die Fragen sind in mir erweckt,
was Luft und Wasser für mich bergen,
was im Feuer ist versteckt,
und in Erde mit ihrīn Zwergen."
Vereint sie stehen Seitī an Seitī,
blickend von den kleinen Bergen
in die große Erdrundī weit;
Stärke strömt in ihren Gliedern.
Zur Schwester gehīn sie nun zu zweit.
