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Nebel

Nebel.
So sehr ich mich auch bemühe - ich sehe nichts.
Undurchdringliches Weiß umgibt mich.
Blätter fallen.
Berühren mich, berühren den Boden. Wie Melodie klingt es.
Wo ist der Weg - mein Weg?
Ich tappe umher, blind - wie ich zu sein glaube, und verirre mich doch immer mehr.
Hört Ihr das Klappern der Blätter?
Wie tote Skelette jagen sie umher, abgeworfen, nachdem sie nicht mehr gebraucht werden.
Unheimliche Bilder beschwören sie herauf, Erinnerungen an Erzählungen meiner Kindheit.
Was haben die Bilder mit den Blättern zu tun?
Lieber Wind, trag mich von hier fort.

Stille.
Sie umgibt mich plötzlich, wie eine unsichtbare Glocke.
Ich sehe ein Licht - es versucht den Nebel zu durchdringen.
Wie Schatten lösen sich die Bäume aus dem Weiß.
Hört Ihr das Lied der Sonnenstrahlen, die ihr zaghaftes Spiel beginnen?
Ich sehe wieder;
das Ziel - mein Ziel - enthüllt sich in der Ferne meinem Blick.
Und doch nur kurz - und ich bin wieder blind.
Wieder stolpere ich im Nebel umher,
entlang von Irr- und Umwegen.
Dennoch plagt mich nunmehr keine Furcht - denn ich habe mein Ziel gesehen.



Ich kenne mein Ziel nicht mehr;
und doch bin ich auf dem Weg dorthin.
Vergessen ist das "Später", nur die Gegenwart ist wichtig.
Leben durchpulst mich, indem ich mich den kleinen Dingen am Wegrand hingebe.
Wie vielfältig doch die Welt ist!
Freude durchströmt mich, indem ich in der Zeitlosigkeit des Augenblicks weile.
Wie voll doch mein Herz wird!
Und die Vereinigung mit allem Sein beginnt.

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