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Ein Pilger

Mühsam schleppt sich ein Pilger dahin;
die Füße wund von den vielen Steinen,
der Rücken gebeugt unter schwerer Last;
es scheint, daß ihn nur sein langer Stock aufrecht hält.
Tage muß er schon unterwegs sein, denn Staub und Nässe haben seine Kleidung mit Krusten überzogen.
So sehe ich ihn, auf meinem Pferdefuhrwerk sitzend, mir entgegenwandern.
Schmal ist der Weg, den ich befahre - und so passiertīs: die Erde gibt nach und eine Wagenseite rutscht in den Graben.
Verzweiflung will sich in mir breitmachen, doch da legt sich eine beruhigende Hand auf meine Schulter.
Mühelos, als wärīs aus Papier, hebt der Pilger mein Gefährt aus dem Graben, lächelt mir zu und geht weiter seines Weges.
Sprachlos läßt er mich zurück, nur fühlen kann ich die geheimnisvolle Bedeutung dieser Begegnung.

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